„Denkwürdig geschmeidig präsentiert sich der Pianist Eduard Stan sowohl im Anschlag als auch im Rhythmus, bedeutende Attribute…“
GRAMOPHONE 2009 – Rob Cowen
Eduard Stan, 1967 als Spross rumänischer Eltern im multikulturellen Kronstadt in Siebenbürgen geboren, wird von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als „Pianist mit eminentem Klangfarbensinn“ bezeichnet. Seit seiner Übersiedlung nach Deutschland im Alter von elf Jahrengastierte er in den meisten Ländern Europas, in den USA und Israel. Seine Auftritte führten ihn an so renommierte Stätten wie z.B. Carnegie Hall New York, Salle Cortot Paris, Philharmonie und Konzerthaus Berlin, Concertgebouw Amsterdam, Konzerthaus Wien, Kennedy Center Washington DC, Auditorio Nacional Madrid, Rudolfinum Prag, Konserthuset Stockholm, Bozar und Flagey Brüssel, Queen’s Hall Kopenhagen, Philharmonie Luxemburg, National Concert Hall Dublin, Musikhalle Hamburg, Gasteig München und Athenäum Bukarest. Anlässlich seines Londoner Wigmore Hall Debüts würdigte Classical Source seine Darbietung als „Klavierkunst von allerhöchster Beherrschung“.
Eduard Stan ist gern gesehener Gast bei internationalen Festspielen wie dem Festival Massenet, Lille Pianos und Piano à Riom in Frankreich, beim Enescu-Festival in Rumänien, Hohenloher Kultursommer und Braunschweig Classix in Deutschland, Festival Mitte Europa in Tschechien, Ceresio Estate in Lugano, Schumann-Festival Galway in Irland, Bourglinster-Festival in Luxemburg oder Julita-Festival in Schweden. Als Solist konzertierte er mit verschiedenen Orchestern in Europa - darunter die wichtigsten Klangkörper seines Heimatlandes, die Enescu-Philharmonie und das Rundfunk-Sinfonieorchester Bukarest - unter Dirigenten wie Christian Badea, Cristian Mandeal, Lutz Köhler, Jin Wang, Shinya Ozaki, Theo Wolters, George Jackson, Ovidiu Balan, Thomas Dorsch, u.a.
Zu den Höhepunkten in Eduards Konzertkalender 2019 gehörten eine USA-Tournee im Duo mit Gastspielen in der Carnegie Hall New York (WRH), im Cosmos Club Washington DC und in Los Angeles, ferner Rezitals im Barocksaal des Historischen Museums Stockholm, im Warschauer Königsschloss, in Berlin, Köln und Nikosia. In 2017/2018 spielte er u.a. im Auditorium Luxemburg, im Bösendorfer-Saal des Wiener Mozarthauses, beim Hirzenberg-Festival in der Schweiz, beim Hohenloher Kultursommer, wie ebenso auf Wiedereinladung der Enescu-Philharmonie in Bukarest Beethovens 3. Klavierkonzert. 2017 widmete er einige Solorezitals dem Andenken seines großen Landsmanns Dinu Lipatti anlässlichdessen 100. Geburtstags. Zu diesem Anlass musizierte er auch das Schumann-Konzert mit der Staatsphilharmonie in Cluj. 2016 führten ihn seine Auftritte u.a. zum Menuhin-Festival London, den „Rencontres Musicales Internationales George Enescu“ in Paris und ins Schloss Gödöllö Budapest.
Besondere Momente in den Jahren zuvor waren z.B. ein Solorezital im Musikinstumente-Museum Brüssel, das Eröffnungskonzert der Rumänischen Kulturtage in Edinburgh und ein Rezital im Mailänder Auditorium San Fedele zum Abschluss der Weltausstellung 2015. Im Rahmen der Konzertreihe „Beethoven Inspires“ in Schwedens Kulturhauptstadt Umeå 2014 gastierte er mit einem vielbeachteten Klavierrezital. Ferner spielte er als Solist bei der Londoner Enescu Society, im Palacio Fóz zu Lissabon und der Casa da Música in Porto. Im Zuge einer umfangreichen Tournee durch Israel, wo er auch eine Meisterklasse abhielt, war er u.a. in Jerusalem und Haifa zu hören. Als Kammermusiker bereiste er 2013 u.a. das neue Konzerthaus Harpa in Reykjavik, sowie 2012 die Accademia Santa Cecilia in Rom, das Teatro La Fenice Venedig und die Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche.
Als vielseitiger Musiker ist Eduard Stan ein geschätzter Kammermusikpartner, dem die Zeitschrift The Strad ein „feines Gefühl des Sich-Zurücknehmens und ein instinktives Gespür für Klangbalance“ attestiert. Mit seinem Geigenpartner und Landsmann Remus Azoitei, Violinprofessor der Royal Academy of Music London, begeht er 2019 sein 20-jähriges Bühnenjubiläum als Duo. Dieses Duo gilt nicht zuletzt aufgrund seiner langjährigen musikalischen Zusammenarbeit alsprofiliertestes Duo Rumäniens im klassischen Bereich.
Zu seinen weiteren Musizierpartnern gehören u.a. die Cellisten Andrei Ionita und Romain Garioud, die Geigerin Nina Karmon, der Klarinettist Johannes Peitz, die Bratschistin Aida-Carmen Soanea sowie die Streichquartette Voces, Ad Libitum und Con Tempo. Als gefragter Liedbegleiter ist insbesondere die rege Zusammenarbeit mit Bariton Peter Schöne hervorzuheben, mit dem er 2012 für Genuin eine CD mit Liedern des Komponisten Justus Hermann Wetzel aufgenommen hat.
Für Hänssler Classic hat Eduard Stan Solo-CDs mit Musik von Bach, Schubert, Chopin, Liszt, Fauré, Ravel und Debussy eingespielt, die hervorragende Kritiken erhielten. In Weltersteinspielung erschien bei diesem Label 2007/08 das Gesamtwerk von George Enescu für Violine und Klavier auf 2 CDs, zusammen mit Remus Azoitei. Das Projekt erntete vielfach Lobeshymnen und gilt als internationale Referenzeinspielung dieses Repertoires. 2010 veröffentlichte Thorofon eine Chopin-CD, die einen Kritiker veranlasste zu schreiben: „Nur selten wurde mir in Vergangenheit ein vergleichbarer Hörgenuss mittels einer CD beschieden, die ganz offensichtlich in einer so begnadeten Gemütsverfassung eingespielt wurde und mir zugleich Erinnerungen an so manche Aufnahme großer Meister weckte... Dies sind Interpretationen, die mich vielfach an den Seelenzustand eines Pianisten-Vorgängers vom Schlage Wilhelm Kempffs erinnern.“ (Victor Eskenazy)
Seinen pianistischen Feinschliff erhielt Eduard Stan bei Arie Vardi, Karl-Heinz Kämmerling und Martin Dörrie an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, wo er sein Konzertexamen absolvierte. Wichtige künstlerische Impulse verdankt er Persönlichkeiten wie Herbert Blomstedt, Matthias Goerne, Paul Badura-Skoda, Karl Engel und Boris Berman. Eduard Stan lehrte mehrere Jahre an der Musikhochschule Lübeck und war Initiator und künstlerischer Leiter des Enescu-Festivals Heidelberg / Mannheim 2005. Für seine Verdienste um die Verbreitung rumänischer Kultur im Ausland wurde er 2009 wurde mit dem wichtigen Prometheus-Kulturpreis seines Heimatlandes ausgezeichnet.
Version März 2020