J.S.BACH (1685 – 1750) | |||
1 |
Jesus bleibet meine Freude (Choral aus der Kantate Nr. 147, Transkription Myra Hess) |
3:38 |
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J.S.BACH – F.BUSONI | |||
2 |
Nun komm der Heiden Heiland BWV 659 | 4:21 |
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3 |
Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 645 | 4:05 |
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4 |
Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ BWV 639 | 3:05 |
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FRANZ SCHUBERT (1797 – 1828) | |||
Klaviersonate B-Dur D 960 | 36:45 |
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5 |
Molto moderato | 14:38 |
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6 |
Andante sostenuto | 9:52 |
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7 |
Scherzo: Allegro vivace con delicatezza | 3:50 |
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8 |
Allegro ma non troppo | 8:25 |
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FRÉDÉRIC CHOPIN (1810 – 1849) | |||
9 |
Nocturne E-Dur op. 62 Nr. 2 | 5:46 |
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10 |
Mazurka cis-Moll op. 63 Nr. 3 | 2:05 |
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11 |
Mazurka cis-Moll op. 50 Nr. 3 | 5:09 |
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12 |
Barcarolle Fis-Dur op. 60 | 8:47 |
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Gesamtspielzeit | 73:48 |
Piano Recital
Bach-Busoni – Schubert – Chopin
Eduard Stan, Piano
Label: Hänssler Classic
Katalognummer: CD 98.318
Aufnahmedatum: Mai 1995
Aufnahmeort: Gemeindezentrum Darmstadt-Marienhöhe, Deutschland
Flügel: Steinway & Sons B, Hamburg
Booklettext: © Eduard Stan
Booklet ist online nicht verfügbar.
„Eduard Stan ist ein Pianist der aufhorchen lässt, der das genaue Hinhören lohnt. Wo andere mit großer Geste Hof halten, Starallüren entwickeln, sich mit ebenso virtuos scheinenden wie bloß vordergründigen Feuerwerk-Effekten spreizen, liegen Stans Qualitäten tiefer. Nicht, dass er sein Fingerhandwerk nicht makellos beherrschte. Aber dieser rumänische Spross aus Brasov/Kronstadt in Siebenbürgen, seit 1978 in Deutschland, beherrscht die (schwere!) Kunst des Einfachen, des Wesentlichen. Und dies macht das Anrührende, das ganz Besondere dieser Klavier-CD aus…
Wo bei den Chopin-Stücken und bei Franz Schuberts Klaviersonate D 960 B-Dur (beispielsweise im 3. Satz mit lippizanerhafter Scherzo-Behendigkeit, oder im 4. Satz „Allegro ma non troppo“, wo mit ziseliert zurückgenommenen gebremsten Zügeln aufgedrehte Effekte vermieden werden können) das weit gespannte brillante Können und Potential dieses Pianisten hörbar wird und weit mehr als nur aufblitzt, wird in der Bach-Transkription „Jesus bleibet meine Freude“ sowie in den Busoni-Übertragungen Bach’scher Orgelchoralvorspiele auf das Klavier eine ganz unglaubliche mentale und gestalterische Reife, Tiefe und Gelassenheit Eduard Stans erkennbar.
Wenn Sie die Flügel Ihrer Seele ausspannen und zum Lüften aushängen, wenn Sie auftanken wollen, hören Sie Eduard Stans „Piano Recital“!
„Stan – einer der großen Spezialisten für das Werk Franz Schuberts – gelingt eine wunderbare Interpretation der Sonate D 960: wunderbar sowohl die Sorgfalt in der Ausstrahlung der Botschaft betreffend, als auch im Hinblick auf ihre poetische Verinnerlichung und ihre mehr lyrischen Aspekte. Seine klare Ausdrucksweise verwandelt die Sonate in ein wundervolles Klanggemälde, getragen von Sensibilität und emotionalem Gehalt, welche eine Interpretation der letzten drei vom österreichischen Komponisten vermachten Sonaten immer umgeben müssen. In seiner Projektion der Werke von großer harmonischer Tragweite sucht Stan eine klare Tongebung – so in den Busoni-Transkriptionen, in denen sich das Hauptthema in aller Deutlichkeit über die Nebenstimmen erhebt, und uns dadurch ein Bach von erstaunlicher Transparenz präsentiert wird.
Stans Klavierspiel ist von Eleganz gekennzeichnet; er entspannt sich in den lyrischen Abschnitten, schöpft Momente klanglichen Aufblühens mit größtem Gewinn aus und stellt – so im Falle der Chopin-Werke, mit denen die CD endet – seine emotionsgeladene Persönlichkeit vollkommen unter Beweis. Wenngleich reich an „rubatos“, verfällt sein Spiel nie in einen zu matten oder musikalisch gehaltlosen Tonfall. Eine zur Gänze empfehlenswerte CD für jene, welche einen Bach, Schubert und Chopin erster Güte hören möchten.“
„Eduard Stan hat seine Einspielung als Hommage dem Pianisten Dinu Lipatti gewidmet, der wohl einer der letzten war, der ein Bach-Bild aus dem Geist der Romantik heraus verfolgte und wegen eines nicht so sehr auf virtuosen Glanz bedachten, dafür sozusagen beseelt von innen leuchtenden Klavierspiels berühmt geworden ist. So tastet sich auch Stan auf Lipattis Spuren an Schubert und Chopin heran…
Stans weicher Anschlag, seine ruhig pulsierende Ausbreitung der kontrapunktischen Strukturen verleiht der Musik etwas Meditativ-Abgründiges, das sich auch auf Schuberts späte B-Dur-Sonate überträgt und dieses Werk in ganz neuem Licht erscheinen lässt. Auch Chopins Nocturne E-Dur oder die beiden Mazurken beweisen: Stan ist ein Meister des leisen Klavierklangs.“