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DISKOGRAFIE
Solo Chopin – Piano Works Wasserspiele – Klaviermusik, vom Wasser inspiriert Piano Recital
Duo » Nachklang « – Lieder von Justus Hermann Wetzel George Enescu: Sämtliche Werke für Violine und Klavier, Vol. 2 George Enescu: Sämtliche Werke für Violine und Klavier, Vol. 1 Romantische Cello-Sonaten

Trackliste

FRANZ LISZT (1811-1886)    
1
Les jeux d’eau à la villa d’Este
8:18
Hörprobe
2
Au lac de Wallenstadt
3:39
 
3
Au bord d’une source
4:28
Hörprobe
4
“Auf dem Wasser zu singen” (Schubert – Liszt)
4:34
 
GABRIEL FAURÉ (1845 – 1924)    
5
Barcarolle Nr. 9 a-Moll, op. 101
4:49
 
6
Barcarolle Nr. 5 fis-Moll, op. 66
7:21
 
7
Barcarolle Nr. 3 Ges-Dur, op. 42
8:22
 
8
Barcarolle Nr. 8 Des-Dur, op. 96
3:49
 
FRÉDÉRIC CHOPIN (1810 – 1849)    
9
Prélude Des-Dur, op. 28 Nr. 15 „Regentropfen”
5:20
 
MAURICE RAVEL (1875 – 1937)    
10
Jeux d’eau
6:18
Hörprobe
CLAUDE DEBUSSY (1862 – 1918)    
11
Reflets dans l’eau
5:13
 
12
Poissons d’or
4:24
Hörprobe
13
L’Isle joyeuse
6:43
 
Gesamtspielzeit
73:18
 

 

Details

Wasserspiele – Klaviermusik, vom Wasser inspiriert
Liszt - Fauré - Chopin - Ravel - Debussy
Eduard Stan, Piano

Label: Hänssler Classic
Katalognummer: CD 98.436
Aufnahmedatum: 30. September, 1./9. Oktober 2002
Aufnahmeort: Gemeindezentrum Darmstadt-Marienhöhe, Deutschland
Piano: Steinway & Sons D, Hamburg
Booklettext: © Eduard Stan

 

Booklet

Wasserspiele“ ist das Motto dieser CD, welche eine Auswahl von Klavierwerken zum Thema „Wasser“ vorstellt. Klaviermusik, gleichsam „inspiriert vom Geräusch des Wassers und der musikalischen Laune von Springbrunnen, Kaskaden und Bächen“ (so Ravel über seine „Jeux d’eau – dt. Wasserspiele) – Klavierklänge, die die Fantasie des Hörers wecken und vielfältige Assoziationen zulassen: Barken, Inseln, Fische…

In den ersten drei Werken, allesamt aus Liszts „Années de Pélérinage“ (Pilgerschaftsjahre), lässt uns der Komponist tonmalerisch an seinen Reiseerlebnissen in Italien und der Schweiz teilhaben. Die „Wasserspiele der Villa d’Este“ beschreiben einen italienischen garten, in dem anstelle der Blumen die Springbrunnen und Fontänen aufblühen… Prophetisch-visionär nimmt Liszt bereits den Impressionismus voraus und lässt uns Ravels „Jeux d’eau“ oder Debussys „L’Isle joyeuse“ erahnen. Die Partitur enthält ein interessantes Jesus-Zitat aus dem Johannesevangelium, mit dem der Komponist das Thema „Wasser“ in religiöse Gefilde rückt: „Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten…“

Überhaupt sind Bezüge zur Literatur angesichts des romantischen Sujets sinnfällig. So ist der Szenerie am Walensee („Au lac de Wallenstadt“) ein Byron-Zitat vorangestellt („Dein See, ganz anders als die wilde Welt in der ich lebe, warnt mich mit seiner Ruhe, die trüben Wasser der Erde zugunsten eines reineren Quells aufzugeben.“), und auch das kristallklar-sprühende „An einer Quelle („Au bord d’une source“) – das in Beethovens „Szene am Bach“ aus seiner Pastoralsinfonie einen berühmten Vorgänger hat – wird literarisch durch Schiller antizipiert: In säuselnder Kühle beginnen die Spiele der jungen Natur“. Diesem Beispiel folgend lässt auch Ravel seinen „Wasserspielen“ ein Zitat Henri de Régniers vorangehen: „Flussgott, der über das Wasser lacht, das ihn kitzelt…“

Die folgenden Stücke sind „Auf dem Wasser zu singen“ – das gleichnamige, wunderbare Schubert-Lied hat Liszt so poetisch wie wirkungsvoll für Klavier übertragen – und die Barkarolen (ital, barca: Barke, Gondel), sie waren ursprünglich die vielfach selbst erfundenen Schifferlieder der venezianischen Gondolieri, welche sie auf ihren Gondelfahrten wie auf der Straße sangen. Als Gesangs- und Instrumentalstücke früh zur Kunstmusik stilisiert, basieren sie zumeist auf dem 6/8-Takt und assoziieren dabei die schaukelnde Bewegung eines Bootes oder die Regelmäßigkeit des Ruderschlags. Fauré, dessen Klavierwerk Pianisten heute zu Unrecht vernachlässigen, hatte eine Vorliebe für diese Gattung. Seine dreizehn Barcarolles – innerhalb eines Zeitraums von fast vierzig Jahren entstanden – durchziehen sein Schaffen wie ein roter Faden und faszinieren durch ihre Unterschiedlichkeit: hier die düstere Monotonie der Nr. 9, dort die besondere rhythmisch-harmonische Raffinesse in der Nr. 5, das zauberhafte Schweben zwischen Dur und Moll in der Nr. 3, oder die spielerische Unbekümmertheit der Nr. 8.

Wenngleich nie durch den Komponisten bestätigt gilt das Des-Dur-Prélude als das „Regentropfen-Prélude“, entstanden im Winter 1838/39 in der mallorquinischen Kartause Valdemosa, in welcher der kranke Chopin der Überlieferung nach durch ein bedrohlich prasselndes Unwetter in Angst und Schrecken versetzt wurde: „Das Prélude war… voll der Regentropfen, die auf den klingenden Ziegeln der Kartause widerhallten; in seiner Phantasie hatten sich diese Tropfen aber in Tränen verwandelt, die vom Himmel in sein Herz fielen.“ (so George Sand in „Histoire de ma vie“).

Mit seinen „Jeux d’eau“ hat Ravel das Wasser als zentrales Motiv in die impressionistische Musik eingeführt. Dieses wird besonders eindringlich in der Reprise des Stückes deutlich, wo plätschernde Arabesken in einem mal sanften, mal wuchtigen Perlenregen das ewig rastlose Element des Wassers nachzuzeichnen scheinen. Es bedarf keiner großer Fantasie, um die nachfolgenden Klangmalereien aus der Feder Debussys imaginär mit Meisterwerken des Impressionismus in der Malerei z.B. eines Monet zusammen zu bringen: Stellen Sie sich vor, wie lebendig etwa Debussys Goldfische („Poissons d’or“, 1907) in Monets Garten zwischen seinen „Seerosen „ – eines der Leitmotive in Monets Schaffen – umherschwimmen, oder wie plastisch der Maler die Spiegelungen im Wasser („Reflets dans l’eau“) in seiner berühmten „Brücke von Argenteuil“ („Le pont d’Argenteuil“) einfängt. Beide Klavierstücke Debussys entstammen einer Sammlung mit dem vielsagenden Titel „Images“ (dt. Bilder)… Zum Abschluss entführt uns dann der Komponist auf eine „Fröhliche Insel“ („L’Isle joyeuse“) voller exaltierter Rhythmen, die sich in einen wahren Klangrausch steigern und am Ende einen ekstatischen Abgesang herbeiführen.

© Eduard Stan

 

Rezensionen

Wassermusiken – mal nicht von Händel

„Diese Zusammenstellung von Naturbeschreibungen des Wassers war längst überfällig: Komponisten wie Liszt, Fauré, Chopin, Ravel oder Debussy haben entsprechend inspirierte Stücke geschrieben, die der rumänische Pianist Eduard Stan mir viel Atmosphäre wiedergibt.

Die Aufzählung der Komponisten weist auf eine gemeinsame Stilrichtung hin, die hauptsächlich in Frankreich gepflegt wurde: den Impressionismus…

Der mit vielen Preisen ausgezeichnete Pianist aus Siebenbürgen holt den tönenden Bewusstseinsstrom sehr feinsinnig hervor. Ihm gelingen Klangvaleurs und Stimmungen, die er trotz scheinbarer Leichtigkeit des Spiels zu starken Spannungen verdichtet.

Vor allem erreicht er, den Hörer in ein sinnvolles Verhältnis zu dem Thema Wasser zu setzen: man hört es deutlich plätschern, fließen und rauschen.“

Autor: „teb“, 28. Mai 2003
BÖBLINGER BOTE

Wasserinspirierte Klaviermusik

“Das Wasser hat als Element der Inspiration für viele Komponisten Pate gestanden. Der Pianist Eduard Stan hat nun unter dem Titel „Wasserspiele“ eine interessante CD vorgelegt, die zumeist bekanntes Repertoire zu diesem Thema versammelt… Stan zeigt sich dabei als differenzierter Pianist, der den feinen Zwischentönen mehr nachgeht, als klobige Effekte zu beschwören. Das ist bei Faurés Barkarolen ebenso wie bei Debussys „Reflets dans l’eau“ oder Ravels „Jeux d’eau“ ein Gewinn für die Musik.“

Autor: „tw“, April 2004
PFORZHEIMER ZEITUNG

 

Wasserspiele – Klaviermusik,
vom Wasser inspiriert

Liszt - Fauré - Chopin - Ravel - Debussy
Eduard Stan, Piano